Die Mobilität steht vor einem drastischen Wandel: Während die Automobilindustrie – getrieben von selbstfahrenden Fahrzeugen und der Suche nach dem Antrieb der Zukunft – ihre Rolle sucht, könnte der Bahn künftig eine starke Rolle zukommen. Vor allem im Güterverkehr.
Effektiver Klimaschutz ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Quer über alle Mobilitätsindustrien – von Auto- über Flugzeug- bis hin zur Bahntechnik – wird am (alternativen) Antrieb der Zukunft getüftelt. Während sich die Flugzeugindustrie – Stichwort „Flugscham“ – zunehmend mit dem Image als gravierender CO2-Verursacher konfrontiert sieht und die Automobilindustrie den nötigen Schritt hin zu E-Mobilität und Brennstoffzelle wagt, gewinnt die Bahn zunehmend mehr an Bedeutung – als umweltfreundlicher, emissionsarmer Verkehrsträger. Vor allem auf interkontinentalen Langstrecken, wie neue Studien zeigen. Für 2025 wird ein Anteil des kombinierten Verkehrs auf 80% am gesamten Verkehr prognostiziert.
Güterverkehr auf Schiene
Im Güterverkehr hat der Lkw aktuell klar die Nase vorne: Allein in Deutschland beträgt sein Anteil am Modal Split – also der Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel – mehr als zwei Drittel. Rund 20 Prozent der Gütermenge befördert der Schienengüterverkehr, der Rest entfällt auf das Binnenschiff. Auch wenn die Wachstumsgeschichte des Schienengüterverkehrs aktuell etwas ins Stocken geraten ist, führt aufgrund von steigenden Energiepreisen, dem Klimawandel und dem Bedürfnis nach umweltschonenden Transportwegen kein Weg an Güterbahnen vorbei. In Deutschland hält die „Allianz pro Schiene“ einen Anteil der Bahnen am gesamten Güterverkehr von 25 Prozent im Jahr 2025 für möglich. Aus guten Gründen: Der Güterverkehr auf der Schiene verursacht pro Tonnen-Kilometer 15 bis 20 Mal weniger Treibhausemissionen als der Lkw-Verkehr auf der Straße, die Zahl der Eisenbahn-Unfälle ist gering und moderne Flüsterwaggons verringern die Lärmbelästigung deutlich.
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