Rund 2.500 Fahrwerksrahmen für Züge, Straßen- und U-Bahnen werden pro Jahr im Drehgestellzentrum von SIEMENS in Graz produziert. Standortleiter Dipl.-Ing. Dr. Stefan Erlach im BOOM-Talk „4.0 Fragen an …“ über die Kernkompetenzen, die digitale Transformation und den Wandel der digitalen Instandhaltung.
Worin liegen die großen Stärken des Siemens Mobility-Standorts in Graz?
Ein hochwertiges Fahrwerk ist ein wesentlicher Schlüssel dafür, dass Menschen eine Bahnreise als angenehm empfinden. Wir als Siemens Mobility Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke haben uns auf dieses Thema spezialisiert. Die besondere Stärke unseres Werks ist daher die hohe Kompetenz zum Produkt Fahrwerk über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Die enge Verzahnung von Vorausentwicklung, Entwicklung, Fertigung, Projektmanagement bis hin zum Customer Service garantiert die fokussierte Realisierung von neuesten Innovationen – insbesondere auch mit den Möglichkeiten der Digitalisierung.
Welche Herausforderungen finden Sie im Bereich der digitalen Transformation vor?
In unserem Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke wird Digitalisierung gelebt. Im Vorjahr haben wir zwei neue digitalgesteuerte Bohr-Fräsezentren in unseren Produktionsprozess eingeführt. Damit werden die Drehgestell-Rahmen um 30 Prozent schneller als bisher bearbeitet. Zusätzlich ist unser Hightech-Schweißroboter in Betrieb gegangen, er fertigt rund 2.500 Fahrwerksrahmen für Züge, Straßen- und U-Bahnen pro Jahr. Wir gewinnen an Effizienz, können Problemstellungen besser und schneller lösen und werden für Mitarbeiter attraktiver. Statt früher viele gleiche Handlungen auszuführen ist heute die Überwachung und Steuerung dieser Roboter gefragt. Die Arbeit wird körperlich leichter, gleichzeitig können sie mehr Verantwortung übernehmen, in dem sie auch mögliche Fehler rechtzeitig erkennen, um eingreifen zu können. Größte Herausforderung im Zusammenhang mit der digitalen Transformation ist es bei den damit verbundenen Veränderungen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu verlieren und ein noch attraktiverer Arbeitgeber auch für junge Facharbeiter zu sein.
Welche Auswirkungen hat die digitale Transformation auf die Instandhaltung?
Die fortschreitenden Entwicklungen insbesondere in den Bereichen Robotik, Big Data und Maschinelles Lernen sowie Generative Fertigung und Virtuelle Realität lassen neue, digitale Geschäftsmodelle und veränderte Arbeitsprozesse entstehen. Das bedeutet im konkreten: Produktion und Instandhaltung werden durch Industrie 4.0 stärker miteinander verschmolzen. Die Instandhaltung, bislang oft als reiner „Kostenblock“ wahrgenommen gewinnt wesentlich an Bedeutung. Maintenance als Gesamtpaket wird zum Wertschöpfungsfaktor. Wir sind froh, hier mit BOOM Software einen kompetenten Partner an unserer Seite zu wissen.
Welche Rolle nimmt Digitalisierung künftig in der Bahnbranche ein?
Digitalisierung spielt bei der Steigerung von Zuverlässigkeit, Flexibilität und Verfügbarkeit der Fahrzeuge eine große Rolle – und bei der Kosteneffizienz von Schienenlösungen. Sie ist der effizienteste Hebel, mit dem die kontinuierlich wachsenden Anforderungen auf der Schiene erfüllt und Fahrgästen das Reisen einfacher und angenehmer gemacht wird. Unser Anspruch ist es, mit unseren Siemens-Technologien Lösungen zu implementieren, die Mobilität flexibler gestalten und einfacher nutzbar machen.
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